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" Hui....ich bin der Halloween-Ghost und bin viel wichtiger als Martin Luther ! " Artikel Westfälischen-Nachrichten am 31.10.2000

heutzutage wird alles kurz + klein geschrieben –

wenn´s nicht groß gemacht wird

halloween@ev-kirchenkreis-st-coe-bor.de < Halloween@ev-kirchenkreis-st-coe-bor.de>

wie schreibt man? liebe schwestern und brüder im kirchenkreis st-coe-bor !

die evangelische volkskirche hat in dem alten printmedium tageszeitung einen aufruf gestartet.(siehe oben)

"Martin Luther noch zeitgemäß ?"

ich denke eher nicht, denn auch die evgl. kirche hat sich nach so langer zeit richtig nett eingerichtet in unserer gesellschaft. zwar nimmt der stellenwert christlicher grundüberzeugungen stetig ab, die politik (auch die lokalpolitik in nottuln) lädt die kirchenvertreter nur noch zu einweihungen und traditionellen festen ein und schert sich letztlich einen dreck um kirchenmeinung. deren vertreter sind aber auch so zahm und stehen überhaupt nicht in nachfolge eines querdenkers/querkopfes wie martin luther.

die gemeinden fordern ihre kirche oftmals nur noch als dienstleistungebetrieb, angefangen mit taufe, konfirmation, hochzeit, scheidung (als berater für das schlechte gewissen), sterben... das ende des servicevertrages. in den presbyterien wird nur noch über geld, personal und dessen verwaltung besprochen, weniger bis fast gar nicht, über die verwaltung des WORTES. offiziell fördert man die pseudodemokratie durch unterschriftenaktionen (wg. abschaffung buß + bettag), nichts ändernde email-diskussionen (siehe oben), lichterketten (gegen dies und das) und im kleinen kämmerlein (seitenflügel der kirchen mit ganz wenig öffentlichkeit) abgehaltenen dank + frustgottesdiensten, anstatt von jedem gemeindeglied zu verlangen mit spitz geschärfter waffe (dem WORT) nach draussen zu gehen, ins tägliche busineß der niedermacher von gesundem menschenverstand. kirche feiert sich häufig nur noch selbst, meist aus traditionellen anlässen und verflacht zur verwaltung von kulturerbe. es werden visitationen in gemeinden durchgeführt, deren ergebnisse für nichts taugen, es sei denn, daß man sich für theater + schauspiel begeistert. der normalbürger mit durchschnittseinkommen, verheiratet, zwei kinder, eigenheim (apfelbaum gepflanzt) wird in kirche nicht mehr gesehen, weil man sich um die minderheiten kümmert (wo denn auch sonst ?) und die kirche keine antworten auf unsere gesellschaftlichen probleme weiß bzw. keine gewaltige stimme mehr hat.

und die gründe? containerleben "big brother", stefan raab, sonntags um 10:00 uhr fußball etc. lenken eben besser ab vom täglichen kohlebeschaffungsstreß. man braucht sich dann auch nicht immer einen spiegel vorzuhalten, wobei die bei den meisten mitmenschen eh vom heißen atem (wegen dem überlebenskampf) beschlagen sind. aber was bleibt den verantwortlichen in den kirchen? sie funktionieren und haben keine zeit über neue thesen und neue ideen zu diskutieren, denn märtyrer sind wir alle nicht und schließlich möchte man seine pension ja noch geniessen.

besserung? nur radikal - abschaffung der kirchensteuer (und vor allem nicht die einführung von kirchgeld in nrw). die gemeinden finanzieren durch abgaben sich selbst. verabschiedung der kirchen aus staatlichen aufgaben (der zwang zur selbstverleugnung ist dort zu groß). reduzierung auf das WORT. abhängen sämtlicher kirchenglocken und zwischenlagern auf den autobahnraststätten. alle kirchen öffnen und wenn der letzte silberling geklaut ist, die wettervorhersage einschalten. herr kachelmann ist ein echt cooler typ und begeistert zur zeit seine hörer noch anspruchsvoll in unserer spassgesellschaft.

anmerk.: die trefferquote in der vorhersage ist aber nicht besser als z.b. im bauernkalender.

als anhängende datei folgt noch ein antrag an unser presbyterium (kirchenwahl 2000, die beteiligung an der wahl lag bei wieviel % ?...) und die antwort des synodalvorstandes liegt ihnen in steinfurt vor. musterhaft ! wenn man sich den vorgang mal zu rate zieht, (reaktion auch in unserer gemeinde gegen null) ist man über den zustand der martin luther-kirche sehr enttäuscht.

So.... vielleicht, regt das ja noch jemanden auf, hoffnung habe ich ja (manchmal).

und tschues .......................................(c)karl-heinz prigge

copy: an die kirchentüre der kirche "unter dem kreuz" am 31.10.2000 / 19:00 uhr genagelt !

war das sachbeschädigung ?


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